Der Treibstoff Flüssiggas
(auch
Autogas, LPG, GPL, GLP)
wird in verschiedenen Bereichen verwendet.
Die auf dieser Seite aufgeführten
Informationen beschränken sich
hauptsächlich auf den Bereich Autogas
und im wesentlichen das
Betanken von Fahrzeugen mit diesem
Treibstoff.
Um Fahrzeuge mit Flüssiggas zu
betreiben, wird beim Autogas
eine Mischung aus Propan
und Butan
verwendet,
zwei Gassorten mit unterschiedlichen
Eigenschaften.
Das Mischungsverhältnis kann und
darf je nach Anforderung unterschiedlich
sein; i.d.R.
Sommer 40:60 -Wintermischung 60:40
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TANKSTELLEN
NORM |
In ganz Europa
gibt es zur Zeit vier
verschiedene Flüssiggas Betankungs-Verbindungssysteme
für das Befüllen von Fahrzeugen,
bzw. Tanks an Fahrzeugen.
Vier Systeme, diese Aussage ist nicht
ganz richtig, denn
in Russland,
und dort
auch erst sehr weit im Osten, gibt es
noch eine weitere Betank-System-Variante,
auf die hier aber nicht weiter eingegangen
werden soll.
Um eine problemlose Befüllung
von Behältern mit Flüssiggas
vornehmen zu können, braucht es
eine druckdichte, stabile Verbindung.
Damit der Treibstoff zum Verbrauchsbehälter
gelangen kann, wird das Gas in flüssigem
Zustand unter Druck da hinein gepumpt.
Die Norm, bzw. die Form, die das jeweilige
Verbindungsstück hat, mit denen
sich die Zapfpistole der Tankstation
mit dem Füllbehälter
am Fahrzeug verbinden lässt, wird
fachsprachlich auch als „Kontur”
bezeichnet.
Zur LPG-Betankung ist für den Umgang
mit Flüssiggas grundsätzlich
vorgesehen, daß es zwei zusammenpassende
„Konturen”
gibt! Die Vorgabe der Systemnorm an
der Tankstation bestimmt das dazu genau
passende Gegenstück am Fahrzeug.
Das soll sicherstellen, daß die
Bauteile überall reibungslos und
vor allem gefahrlos miteinander zu verbinden
sind.
An den Tankstellen Europas sind zur
Betankung ausschließlich die ACME-Norm,
Bajonett-Norm, DISH-Norm und Euronozzle-Norm
zu finden. Die einzelnen Länder
haben jeweils eine, manchmal auch zwei
der genannten Systemnormen,
in Grenznähe einiger Europastaaten
ist mancherorts an einigen Tankstellen
durchaus auch eine Anpassung an die
Norm
des Nachbarlandes möglich.
Entsprechend der gängigen ländertypischen
LPG Zapfnormen sind die jeweiligen Gegenstücke
dazu oftmals auch
als Fülleinrichtungen an den Fahrzeugen
in dieser Norm-Kontur verbaut.
Dabei gibt die für das jeweilige
Land typische Betankungsnorm die Wahl
der entsprechenden Fülleinrichtung
am Auto vor.
Bei Fahrzeugen die LPG Antrieb vom Werk
aus anbieten, bevorzugt jeder Hersteller
seine eigenen Kriterien nach denen
die geeignetste Füllventilvariante
gewählt wird.
Schon wenn in einem Land zwei verschiedene
Füllsystemnormen anzutreffen sind,
bedarf es bereits wenigstens eines Adapters.
Den Ländern Europas ist gemein,
daß die Entscheidung welche Art
von Systemnorm an Tanstellen installiert
wird,
individuell von Vorgaben der Tankstellenbaugesellschaften
bzw. den Betreibern der jeweiligen Tankstation
abhängt
und bislang nicht gesetzlich vorgeschrieben
ist.
In Deutschland ist im allgemeinen zwar
die ACME Norm als typisch anzusehen,
aber genauso ist die DISH Norm an etlichen
Tankstationen, vielfach an Autobahntankstellen,
zuhause.
Die DISH Norm ist überhaupt die
am häufigsten anzutreffende Norm
in ganz Europa.
Interessenverbände befürworten
eine für Europa einheitliche Betankungsnorm
namens EURONOZZLE (sprich: euronósell),
die auch bereits seit ca. Anno 2000
entwickelt wurde und mittlerweile –
absolut alterstauglich– alle anderen
Normen abgelöst haben könnte
bzw. sollte... wenn das Wörtchen
wenn nicht wäre...
Weiterhin kann bislang aber immer noch
frei entschieden werden wie die eigene
Tankstelle ausgestattet wird,
solange das nicht von europaweit einheitlichen
Gesetzen vorgeschrieben wird.
Aber es gibt neuerungsfreudige Tendenzen;
Spanien hat mittlerweile nahezu flächendeckend
an den allermeisten
Tankstellen (auf jeden Fall an den von
REPSOL initiiertenTankstationen) die
Euronozzle-Norm eingeführt.
Das ehemals übliche Bajonett-System
ist weitestgehend dadurch ersetzt worden
und existiert
allenfalls noch alternativ als Zweitapparatur.
Trotz alledem, für diejenigen die
keine Engpässe mögen gilt,
wie überall: "Adapter dabei"
heißt: "Tanken können!"
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FAHRZEUG
NORM |
Die Beschaffenheit des Füllventils
am Fahrzeug ist entscheidend, ob eine
direkte Verbindung zur Tankstation
möglich ist,
oder ob ein Vermittlerstück,
fachsprachlich Adapter, erforderlich
wird.
Spätestens beim Tanken im Ausland
ist das der Fall, da in Europa, wie
bereits erläutert, bislang kein
einheitliches
Betankungssystem gesetzlich vorgeschrieben
ist.
Welche Verbindungstücke zum Betanken
erforderlich sind, ist von Seite der
Tankstelle her einfach zu beantworten,
da es sich da ja nur um eine der vier
Normen – ACME, Bajonett, DISH
oder Euronozzle – handeln kann.
Die Füllventile an den Fahrzeugen
sind dagegen recht unterschiedlich.
Zwar folgt deren Beschaffenheit immer
bestimmten Vorgaben, aber letztlich
entscheiden verschiedene Kriterien,
welches
Füllsystem individuell am besten
zu dem Fahrzeug passt.
Die einzigen nicht konturführenden
„Nur-Gewindeverbindungen”
an Fahrzeugen zum Befüllen von
Flüssiggas sind
W 21,8 Innengewinde und die herausstehenden
Gewindebolzen-Füllventile mit
22mm Aussen(fein)gewinde vom Hersteller
Emer, Italien.
Generell erfüllen NUR diese beiden
Gewindestärken die Stabilitäts-Anforderungen,
was die möglichen Hebel- und
Scherkräfte
angeht, die beim Befestigen der jeweiligen
Befüllapparaturen auftreten können.
Ein W21,8 Gewinde kann selbst
dem großen Überwurfgewinde
einer ACME Füllpistole von 1
3/4 Zoll trotzen, wird mit seiner
Rohrgewindestabilität
auch starken Hebelkräften standhalten
und die zum Betanken zusammengefügten
Komponenten zuverlässig verbinden.
Deshalb sind diese
beiden Gewindearten W21,8 und M22
allen anderen, deutlich dünneren
Nur-Gewinde-Verbindungen vorzuziehen.
Das W21,8 Innengewinde
ist das Standardgewinde für Gasleitungsverbindungen/Gasflaschengewinde,
die durch Verschrauben
zu verbinden sind. Die genaue Bezeichnung
für dieses Gewinde ist DIN 477
- W 21,8 x 1/14 ; dabei steht das
W für die
" Whitworth" Gewindenorm.
Dieses Gewinde gibt es sowohl als
RECHTS- wie auch als LINKS-Gewinde.
Dennoch, ungeachtet dieser unbestreitbaren
Tatsachen werden sie von Aus-und Umrüstern
unbeirrt beliebig in Massen verbaut:
Die kleineren Nur-Gewinde
Anschlüsse – und es gibt
sie in den Maßen 10mm, 12mm,
14mm Innengewinde und letztlich noch
einen weiteren, sogenannten "Minifüllanschluß"
, der hat ein 10mm Innengewinde gepaart
mit einem 16mm Aussen(fein)gewinde.
Eine weitere Variante die als schwerst
bedenklich eigentlich so gut wie nicht
mehr anzutreffen ist, das 8mm Gewinde...
Mehr dazu auf unserer Informationsseite
zu Tankstutzen
an Fahrzeugen
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